Skibindung einstellen: Das bedeutet der Z-Wert
Eine richtig eingestellte Skibindung sorgt für Sicherheit beim Skifahren. Warum Sie dafür den Z-Wert benötigen, und was das ist? Wir verraten’s Ihnen!
Skibindung richtig einstellen & sicher Skifahren
Die Skibindung ist das Bindeglied zwischen Fuß bzw. Skischuh und Ski. Sie sorgt für eine optimale Kraftübertragung und eine gute Lenkbarkeit der Skier auf der Piste. Außerdem hält die Bindung – richtig eingestellt – den Schuh stabil im Ski. Um Verletzungen durch verdrehte Ski zu vermeiden, muss sich die Bindung bei einem Sturz öffnen. Genau an diesem Punkt kommt der Z-Wert ins Spiel.
Was ist der Z-Wert beim Einstellen von Skibindungen?
Ausschlaggebend dafür, dass die Bindung sich rechtzeitig öffnet, ist die sogenannte Auslösekraft. Das ist die Kraft, die auf die Bindung einwirken muss, damit der Bindungsmechanismus auslöst. Ist also eine gewisse Krafteinwirkung gegeben, lockert sich die Halterung des Skischuhs automatisch, und der Ski kann sich vom Schuh lösen. Diese Auslösekraft wird als Z-Wert bezeichnet.
Der Z-Wert ist ein genormter Wert. In Österreich unterliegt er der ÖNORM ISO 11088, in Deutschland der DIN-Norm. Als Faustregel gilt: Je höher der Z-Wert ist, desto später öffnet die Bindung.
Beim Ski- oder Bindungskauf geben die Zahlenwerte in der Produktbezeichnung einen ersten Überblick. Sie bilden den Maximalwert ab, der an der jeweiligen Bindung einstellbar ist, etwa 10, 12 oder 14. Manche Anbieter geben in der Artikelbeschreibung den Z-Wert-Bereich an. Üblich ist zum Beispiel ein Bereich von 5 bis 14 bei Bindungen für Erwachsene oder von 0,75 bis 4,5 bei Ausrüstungen für Kinder.
Wie berechnet man nun den Z-Wert zum richtigen Einstellen der Skibindung?
Z-Wert berechnen: So geht’s …
Grundlage für die Ermittlung des Z-Werts sind spezielle Messmethoden. Früher war die sogenannte Tibia-Methode weit verbreitet. Bei dieser Methode ist die Breite des Schienbeinkopfes (lateinisch: Tibia) ausschlaggebend. Heute setzen die meisten Fachleute auf die Gewichtsmethode, um den idealen Auslösewert der Bindung zu bestimmen.
Wie der Name schon sagt, liegt bei der Gewichtsmethode das Hauptaugenmerk auf dem Körpergewicht des Skifahrers. Für eine möglichst präzise Berechnung kommen weitere Werte hinzu.
Diese Angaben benötigen Sie, um den Z-Wert zu berechnen:
- Körpergewicht in Kilogramm
- Das Gewicht wirkt sich durch den ausgeübten Druck maßgeblich auf die Belastung des Skis aus.
- Körpergröße in Zentimeter
- Die Größe beeinflusst auch das Gewicht.
- Sohlenlänge der Skischuhe in Millimetern
- Die Angabe der Sohlenlänge (eine dreistellige Millimeterangabe) ist im Normalfall außen am Skischuh als Prägung im Fersenbereich zu finden.
- Ansonsten einfach von der Schuhspitze bis zum Fersenende messen!
- Besser nicht die Schuhgröße verwenden!
- fahrerisches Können / Geschwindigkeit: Anfänger, Fortgeschrittene oder Profis
- Alter
Sohlenlänge vs. Mondopoint: Die Sohlenlänge bezeichnet die Länge der äußeren Schuhsole, die in die Bindung passen muss. Mondopoints hingegen messen die tatsächliche Fußlänge in Zentimetern, geben also die Innenmaße des Schuhs an. Schuhgrößen können in dieser ISO-genormten Einheit angegeben werden. Die Europäische Schuhgröße 38 ist beispielsweise dasselbe wie 23,5 Mondopoints. Ein Fuß mit einer Länge von 23,5 Zentimetern passt also in einen Schuh der Größe 38.
Und jetzt? Haben Sie all diese Werte ermittelt, bietet die Z-Wert-Tabelle Hilfe beim Auswählen der passenden Einstellung.
Die Z-Wert-Tabelle
Will man die Skibindung einstellen, so bildet die Z-Wert-Tabelle die Grundlage zum Ermitteln des richtigen Werts. Die Zahlen in der Tabelle basieren auf der wissenschaftlichen Untersuchung von Skiunfällen. Anhand von Körpergewicht, Körpergröße und Skischuh-Sohlenlänge des Skifahrers kann man den Z-Wert aus der Tabelle ablesen.
Für die Feinabstimmung: Je nach Lebensalter und fahrerischem Können kann der berechnete Wert individuell nach oben oder unten angepasst werden. Das skifahrerische Können ist dabei vor allem ausschlaggebend.
Anfänger stürzen häufiger und benötigen daher eine möglichst früh auslösende Bindung. Deshalb wird der Z-Wert bei Einsteigern nach unten korrigiert. Das Ergebnis: Der Auslösemechanismus der Skibindung schützt gut vor schwerwiegenden Verletzungen, kann jedoch aufgrund des sensibel eingestellten Auslösers zu Fehlauslösungen führen. Da unerfahrene Skifahrer jedoch langsam und vorsichtig fahren, hat dieser Nebeneffekt zumeist keine drastischen Folgen.
Erfahrene Skifahrer hingegen benötigen bei sportlichem, schnellem Fahrstil zuverlässige Bindungen mit verringerter Wahrscheinlichkeit einer Fehlauslösung. Bei Profis wird der Z-Wert in der Regel also nach oben korrigiert.
Auch auf’s Alter kommt es an! Für Kinder und für Erwachsene über fünfzig Jahre gelten bei der Feinabstimmung nach der Gewichtsmethode andere Kriterien. Für sie werden die Auslösewerte ebenso etwas niedriger angesetzt als es die Z-Wert-Tabelle vorgibt.
Kann man die Skibindung selber einstellen?
Ja, man kann seine Skibindung selber einstellen. Allerdings sollte man das nur machen, wenn man darin Erfahrung hat. Dazu ist zum einen der richtige Wert aus der Z-Wert-Tabelle mit den entsprechenden Anpassungen bezüglich Alter und Können gefragt. Und zum anderen wird ein Schraubenzieher benötigt, um den hinteren Teil der Bindung zu verstellen. Als Resultat sollte der Skischuh weder verrutschen noch zu fest in der Bindung sitzen.
Sie sind sich nicht sicher, ob die Bindung passt? Dann gehen Sie auf Nummer sicher und lassen Sie sie vom Experten überprüfen!
Unsere Empfehlung: Die Bestimmung des Z-Werts der Skibindung sollte unbedingt von geschultem Fachpersonal mit dafür vorgesehenen, genormten Spezialgeräten erfolgen. Zum Beispiel bei Gigasport!
Die Skiexperten von Gigasport ermitteln den richtigen Einstellwert der Bindung. Mit Hilfe moderner Einstellgeräte der Marke Wintersteiger überprüfen sie den Auslösewert gemäß der ÖNORM. Weil Sicherheit auf der Piste das Wichtigste ist!
Skibindung einstellen: Kosten & Details …
Wie oft sollte man eine Skibindung einstellen?
Um die höchstmögliche Sicherheit beim Skifahren zu gewährleisten, ist eine routinemäßige jährliche Überprüfung der Skibindung durch Experten ratsam. In jedem Fall notwendig ist eine Neueinstellung beim Kauf neuer Skischuhe. Tipp: Skischuhe nützen sich mit der Zeit ab, was ein regelmäßiges Nachjustieren sinnvoll macht.
Wer seinen Fahrstil rasch verbessert, ist mit einer fachgerechten Serviceleistung ebenso gut beraten. Und auch eine drastische Zu- oder Abnahme des Körpergewichts bringt eine Änderung des Z-Werts mit sich.
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