Wandern – Mit oder ohne Wanderstöcke auf Tour?
Wandern mit oder ohne Stöcke – das ist hier die Frage. Sieht man sich heute auf Wanderwegen um, fallen einem viele Bergfexe ins Auge, die mit Wanderstöcken gehen. Aber unter welchen Bedingungen macht dieses Hilfsmittel wirklich Sinn und wann marschiert man besser ohne es? Ein kleiner Überblick über die Vor- und Nachteile von Teleskopstöcken beim Wandern.
„Unsinnig“ und „überflüssig“ dachten vermutlich viele Wanderer früher, wenn Teleskopstöcke zur Sprache kamen. Heute genießen die schnittigen „Gehhilfen“ ein ganz anderes Image und kommen bei immer mehr Bergfexen zum Einsatz. Zu Recht! Entlasten sie doch beispielsweise Ihre Muskulatur. Aber: Wer es mit dem Stockeinsatz übertreibt, macht im Regelfall auch Bekanntschaft mit dessen negativen Auswirkungen. Höchste Zeit, sich die Sache mit dem Stock genauer anzusehen. Wir leisten Aufklärungsarbeit.
+ Vorteile von Wanderstöcken
Wir starten mit den Vorteilen, die die Verwendung von Wanderstöcken mit sich bringt: Sie sorgen einerseits für eine enorme Gewichtsentlastung der Kniegelenke sowie der (Arm- & Schulter-)Muskulatur, andererseits werden sie gerade in steilem und unwegsamem Gelände zur gern gebrauchten Balancehilfe – Gleichgewicht halten funktioniert mit den Stöcken einfach besser! Beim Bergaufgehen sorgen sie für den nötigen Vortrieb, sodass körperliche Ermüdungserscheinungen reduziert werden. Das ist aber noch nicht alles: Durch den Einsatz der zusätzlichen zwei „Beine“ wird auch Ihre Wirbelsäule geschont.
– Nachteile von Wanderstöcken
Die positiven Wanderstock-Aspekte können sich also auf jeden Fall sehen lassen. Allerdings gibt es auch Argumente, die gegen die Verwendung sprechen. Eines davon: Wer ständig beim Marschieren auf die Stöcke zurückgreift, bei dem können sich auch der Gleichgewichtssinn und die Koordinationsfähigkeit verschlechtern. Nicht gerade optimal, braucht man doch gerade diese Fertigkeiten, um sich in unebenem Terrain sicher fortbewegen zu können. Einen wissenschaftlichen Beleg für diese nachteilige Auswirkung gibt es zwar noch nicht – dennoch ist es ratsam, die Teleskopstöcke etwa auf flachen, leichten Touren auch mal eingepackt zu lassen.
Wandern mit oder ohne Stöcke?
Soll man sich jetzt für oder gegen die Trekkingstöcke entscheiden? Keine Sorge, hier müssen Sie sich auf keine Seite schlagen, sondern nur einen guten Mittelweg finden. Sind bestimmte Voraussetzungen gegeben, kann gerne zu den Balancehilfen gegriffen werden: etwa, wenn man in schwierigem Gelände unterwegs ist oder man generell Gelenkprobleme hat. Wenn die Stöcke allerdings aus reiner Gewohnheit verwendet werden und beim Marschieren für keine aktive Entlastung sorgen, macht die Verwendung wenig Sinn. So kann man gerade auf flachen Wegen auch einmal auf die Stöcke verzichten. Ihrem Gleichgewichtssinn und Balancegefühl tun ein wenig Training zwischendurch auf jeden Fall gut!